Gastbeitrag von Atos
Die Versicherungsbranche steht vor der Aufgabe, sich im Einklang mit veränderten Verbraucherwünschen, notwendigen Dekarbonisierungsschritten und globalen Marktanforderungen neu zu erfinden. Digitale Transformation und innovative Geschäftsmodelle sind dabei der Schlüssel zum Erfolg, so die Einschätzung der 800 EntscheidungsträgerInnen aus der internationalen Finanz- und Versicherungswelt, die Atos für die Studie „The Realization for Change“ befragt hat.
VersicherungskundInnen fordern 24/7-Service und innovative Produkte
Innovation und Wettbewerb durch Disruptoren werden von vielen Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche als Bedrohung ihres Geschäftsmodells empfunden. Insbesondere die Zunahme branchenfremder Marktteilnehmer wie etwa globale Technologieunternehmen und der rasche Aufstieg von Vergleichswebsites mischen die Versicherungswelt auf.
„In Österreich sehe ich sowohl bei der Digitalisierung von Services als auch bei innovativen Produkten Aufholbedarf. Die Megatrends Individualisierung und Personalisierung machen auch vor dem Versicherungsgeschäft nicht halt: KundInnen möchten nicht nur die Leistung, sondern auch die Bepreisung ihrer Prämie individuell angepasst wissen. Deswegen sehe ich verbrauchsabhängige Versicherungsprodukte wie ‚Pay As You Drive‘ und ähnliche flexible Lösungen stark im Kommen.“ sagt Peter Garlock, Head of Financial Services & Insurance, Austria & CEE, bei Atos. „KundInnenbindung wird zunehmend von der Customer Journey in KundInnenenportalen und Apps sowie von angebotenen Zusatzprodukten abhängen.“
Die wichtigsten KundInnenwünsche sind laut den befragten Versicherungsunternehmen neben einem sofortigen Zugang zu Dienstleistungen und kanalungebundenen Support (44 Prozent) auch sicheres, nahtloses Onboarding (41 Prozent) und Klarheit darüber, wie ihre persönlichen Daten verwendet und gespeichert werden (39 Prozent). Sobald diese unmittelbaren Anforderungen erfüllt sind, erwarten die führenden Versicherungsunternehmen, dass in den nächsten drei Jahren innovatives Produktdesign und Preismodelle für die KundInnen zur wichtigsten Priorität werden (48 Prozent).
ESG, Risikomanagement und Einsparpotential sind Digitalisierungstreiber
Bei allen negativen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie ist eine Erleichterung der CO2-Belastung für unseren Planeten ein positiver Effekt – etwa durch den Wegfall von Dienstreisen und der Anreise zum Arbeitsplatz. Die begonnene Digitalisierung haben viele Unternehmen aufgegriffen, um auch in Zukunft nachhaltiger zu werden: Environmental Social Governace (ESG), also umwelt- und sozialverantwortliche Unternehmensführung, nimmt einen immer wichtigeren Rang in Unternehmensagenden ein und wird zum Treiber der Digitalisierung. Acht von zehn der befragten Unternehmen sehen die digitale Transformation als Chance, um ESG- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Weitere Anreize zur digitalen Transformation bieten die Verbesserungen im Risikomanagement: 80 Prozent der befragten Führungskräfte der Finanz- und Versicherungsbranche sind der Meinung, dass die Qualität der Risikoentscheidungen durch Digitalisierung verbessert werden und geeignete Technologien ein besseres Monitoring der Einhaltung regulatorischer Vorschriften (Compliance) ermöglichen können. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen sieht hier noch großes Optimierungspotenzial. Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei die Cybersecurity: 70 Prozent der Befragten gaben an, dass Cybersicherheit die wichtigste Komponente ihrer Risikomanagementstrategie ist, doch weniger als die Hälfte verfügen aktuell über automatisierte Sicherheits- und Compliance-Richtlinien.
Halten Versicherer dem Innovationsdruck stand?
Um erfolgreich zu bleiben, müssen Finanzdienstleister und Versicherungsunternehmen ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln, so die Meinung der großen Mehrheit der befragten EntscheidungsträgerInnen. Daher überrascht es vielleicht, dass die Ambition, ihre Geschäftsmodelle grundlegend zu verändern, für viele der Befragten (42 Prozent) in den nächsten zwölf Monaten nur eine relativ geringe Priorität hat. Darüber hinaus schätzen 79 Prozent, dass ihr Geschäftsmodell in den nächsten drei Jahren nicht gefährdet werden könnte. Ob dieser Fokus auf Kernkompetenzen statt auf Innovationen sich langfristig auszahlt, bleibt abzuwarten.
Peter Garlock findet es nie zu früh, um die weiteren Schritte der digitalen Transformation zu planen: „Jetzt ist der Zeitpunkt, Tools für Data Analytics auszuwählen und Digitalisierungspartner hinzuzuziehen. Ob und wie in Zukunft Künstliche Intelligenz und Robotergestützte Prozessautomatisierung eingesetzt werden können, hängt davon ab, wie Datenmanagement und -analyse aufgebaut werden.“
Hier erfahren Sie mehr dazu: Studie von Atos: Nachholbedarf im Finanz- und Versicherungssektor bei Risikomanagement sowie Environmental Social Governance (ESG) - Atos
Über Atos
Atos ist ein weltweit führender Anbieter für die digitale Transformation mit 105.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 11 Milliarden Euro. Als europäischer Marktführer für Cybersecurity sowie Cloud und High Performance Computing bietet die Atos Gruppe maßgeschneiderte, ganzheitliche Lösungen für sämtliche Branchen in 71 Ländern. Als Pionier im Bereich nachhaltige Dienstleistungen und Produkte arbeitet Atos für seine Kunden an sicheren, dekarbonisierten Digitaltechnologien. Atos ist eine SE (Societas Europaea) und an der internationalen Börse Euronext Paris sowie in den Aktienindizes CAC 40 ESG und CAC Next 20 notiert.
Das Ziel von Atos ist es, die Zukunft der Informationstechnologie mitzugestalten. Fachwissen und Services von Atos fördern Wissensentwicklung, Bildung sowie Forschung in einer multikulturellen Welt und tragen zu wissenschaftlicher und technologischer Exzellenz bei. Weltweit ermöglicht die Atos Gruppe ihren Kunden und Mitarbeitern sowie der Gesellschaft insgesamt, in einem sicheren Informationsraum nachhaltig zu leben, zu arbeiten und sich zu entwickeln.
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